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Reisetagebuch Costa Rica 19. Feb – 15. März 2010

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Freitag 19. Feb 2010       

Zürich - Atlanta - San José

 

Für unsere dritte Costa Rica Reise lassen wir uns aus Preisgründen nicht mit Iberia, sondern mit Delta Airlines via Atlanta, nach Mittelamerika bringen. Mehrere Delta Flugbegleiterinnen sind zwar mindestens gleich alt wie wir, aber dafür nett und aufmerksam, die Flüge pünktlich und die längere Reisezeit von 3 Stunden erträglich. Die etwas veraltete Flugzeugflotte hatte auch Auswirkungen auf den Bildschirm in unserer Sektion: durch einen Pixelfehler wurden die Filme in einer Auflösung von ca. 240x180 gezeigt – die Klötzchenorgie erinnerte an alte Homecomputer Zeiten. Das US-Einreiseszenario hielt sich einigermassen in Grenzen und um 22 Uhr landen wir in San José bei etwas mehr als 20 Grad und kräftigem Wind.

Samstag 20. Feb 2010       

San José – Playa Hermosa

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Ein grosser Teil dieses Tages gehört zur Kategorie „das müsste jetzt wirklich nicht sein“; im Detail: die gebuchten Mitsubishi Montero wurden nicht zum Hotel „geliefert“. Nach einer gebietsangepassten halben Wartestunde vernehmen wir telefonisch, dass unsere zwei gebuchten Fahrzeuge nun nicht verfügbar sind; wir lassen uns vom Autovermieter „Dollar Rent-No-Car“ abholen, um die Sache zu klären – unsere Diskussionsausbeute: ein Montero aber handgeschaltet und etwas älter und ein Nissan Pickup mit Doppelkabine und einem rechten Hinterreifen mit weniger als 1 mm Profil. Nach einer Intervention unsererseits, wird erstaunlicherweise ein neuer Reifen innert 10 Min. montiert. Also Abfahrt so gegen 10 Uhr mit der Suche der alten Strasse Richtung Pazifikküste. Mein Navi findet die Route relativ schnell, verliert aber die Kontrolle darüber fast noch schneller. Fazit: kurz nach Mittag befinden wir uns nach einigen Irrfahrten in Vorortsgebieten von San José wieder am gleichen Punkt wie in der vergangenen Nacht. Neuer Plan: doch die neue Strasse über Athenas Richtung Jacco. An der Playa Hermosa finden wir schliesslich ziemlich müde unser Nachtquartier im Hotel Terraza, dafür an direkter Pazifiklage.

Sonntag 21. Feb 2010       

Playa Hermosa – Angeles de Chires

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Fantastisches Frühstück mit frischen Omeletts, Früchten, Gallo Pinto und Pazifikbrise bei 25 Grad und ersten Schweisstropfen. Wir beschliessen die gestern nicht gefundene alte Küstenverbindung Calletera 239 von Süden her zu finden. Nach einem „scharf links“ Befehl des Navis, führt uns tatsächlich eine Naturstrasse in das Hügelland von Puriscal. Grün in allen Schattierungen sind kilometerweit sichtbar. Die einsame Gegend gefällt uns und wir beschliessen spontan, heute im Best Western Paraiso Carlisa eine Nacht zu verbringen. Die Hotelanlage ist mit ihren angenehmen Bungalows wunderbar in die Natur eingebettet. Nach einem Ausflug in der umliegende Gegend und einem kühlen Imperial in einem typischen Beizli, verbringen wir den Nachmittag bei 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit auf den grosszügigen Terrassen und lassen uns durch das unüberhörbare Gezirpe von einigen Tausend Grillen nicht stören.

Montag 22. Feb 2010       

Angeles de Chires - Ojochal

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Auch heute beginnt der Tag wieder mit einem gemütlichen Frühstück auf der Terrasse, diesmal mit Blick ins Grüne. Wir freuen uns schon auf die Fahrt auf der Naturstrasse von Quepos Richtung Süden, welche uns mit der aufregenden Flussdurchquerung noch in bester Erinnerung ist. Enttäuscht müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass auch in Costa Rica die Zeit nicht stillgestanden ist: eine Schnellstrasse hat die Schotterpiste ersetzt, und die Palmölplantagen haben sich kilometerweit gegen Süden ausgeweitet. In der Region von Ojochal begutachten wir die vrgängig im Internet ausgewählten Hotels, müssen aber erfahren, dass alle ausgebucht sind; nach einigen weiteren „sorry Senjorwe are fully bookt“ finden wir zwei Zimmer im Hotel mit dem nicht vielversprechenden Namen „Freds Club“. Die Lage auf einem steilen Hügel mit Aussicht auf den Fluss und den Pazifik ist genial und eine angenehme Brise kann die Hitze etwas entschärfen. Weitere Kühlung bringt der schön gelegene Pool und ein kühles Imperial. Unser Nachtessen direkt am Fluss mit Costa Rica typischen Menüs, rundet den Tag ab.

Dienstag 23. Feb 2010       

OjochalSierpe - Ojochal

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Unser Tagesprogramm wird heute durch die weiblichen Reiseteilnehmer bestimmt. Es beinhaltet Informationen über eine Bootstour und evtl. Übernachtungsmöglichkeiten in Sierpe zu erlangen. Schon um 8 Uhr fahren wir die Küstenstrasse Richtung Palmar Sur bzw. Sierpe entlang. Da in der Nacht einige Gewitter nieder gegangen sind, ist die Luftfeuchtigkeit sehr hoch, die Temperatur schon jetzt knapp 30 Grad. Erste Quartierbesichtigungen sehen nicht vielversprechend aus, doch dann finden wir die gemütliche, kleine Estero Azul Lodge, direkt am Rio Azul, wo auch Bootstouren auf dem Fluss und in den Mangroven angeboten werden und wo wir spontan für morgen Tour und Unterkunft reservieren. Bevor wir zurückfahren, erkunden wir noch Orte und Umgebungen von Sierpe, Palmar Sur und –Norte sowie Cortes. In Ojochal ist der Besuch des Internetbiergartens angesagt. Anschliessend Fahrt an die angrenzende Playa Tortuga, wo unser Nissan Pickup im Küstensand stecken bleibt und ich feststellen muss, dass trotz schön grüner Hinweisleuchte kein 4x4 Antrieb aktiv ist. Mit Hilfe von zwei Ticos wird der SchummelOffRoader wieder flott gemacht. Dann erinnere ich mich an ein Video vom australischen Vermieter Apollo, wo die alte 4x4 Technologie mit den Einstellungen an den vorderen Radnaben erklärt wird … und tatsächlich hat auch unser Nissan eine solch antiquierte Einrichtung. Es scheint, dass zukünftig nach Einschalten des 4x4 Antriebs, die Beifahrerin die Nabeneinstellungen umschalten muss. Nach dem Apèro mit Pazifiksicht, entlädt sich ein Gewitter mit ordentlichen Wassermengen über Ojochal und begleitet uns auch während des Nachtessens, lässt aber dafür die Temperatur auf angenehme 25 Grad abkühlen.

Mittwoch 24. Feb 2010       

OjochalSierpe

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Nach einer Gewitternacht geht es früh los nach Sierpe, da wir die Bootstour auf halb neun gebucht haben. Bei unserer Ankunft werden wir vom Besitzer, vom Botsführer und von einer kleinen Sippe Kapuzineraffen empfangen. Einer der Affen begutachtet Monikas Arm mit Krallen und Gebiss, ein anderer hilft mir beim Koffer stossen. Das Boot besteigen wir bequem direkt bei der Lodge. Unsere Tour führt zuerst flussaufwärts auf dem Rio Azul, anderthalb Stunden später auf dem Rio Sierpe durch die Mangroven und bietet uns fast alles, was an Tieren und Pflanzen in dieser Region möglich ist. Den Nachmittag verbringen wir in der Loge wo uns gegen Abend die Kapuzineraffen ganz klar mitteilen, dass dies ihr Revier ist und wir nur die Gäste. Sue bekommt das mit Haare zerren und Ohren beissen am deutlichsten mit. Als am andern Flussufer eine Horde von 30 – 40 Totenkopfäffchen durch die Bäume zieht, drehen unsere Kapuziner fast durch: der Anführer trommelt wie vom Affen gebissen  mit seinen Handflächen auf das Blechdach des Schiffunterstandes. Seine Kumpane schauen giftig über den Fluss und nerven sich offensichtlich. Es ist deutlich zu spüren, dass auch im Tierreich eine Art Rassismus vorkommen kann.

Donnerstag 25. Feb 2010       

Sierpe - Carate

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Gemütlich fahren wir auf der Panamericana südwärts und zweigen bei Chacarita auf die Halbinsel Penisula de Osa ab. Die Strasse ist erstaunlich gut und ab Rincon sogar ganz neu verbreitert und asphaltiert. Dies verhindert aber unseren ferienobligaten platten Reifen nicht. Glücklicherweise liegt einer Werkstatt ganz in der Nähe. Weil ein Gewitter im Anzug ist, verzichten wir auf die Fahrt zur Drake Bay, da die schlechte Strasse bei Regen schnell unpassierbar wird. In Puerto Jimémez ist es drückend heiss und die angedachte Unterkunft entspricht nicht unseren Vorstellungen. Also lassen wir uns das etwas teurere La Leona Eco Lodge Tent Camp aufschwatzen. Die Fahrt auf der Naturstrasse nach Carate beinhaltet starke Steigungen und Gefälle sowie mehrere Flussdurchquerungen. In Carate erwartet uns schon Pedro mit dem Einspänner, der unsere Koffer zur Lodge transportiert. Unser Weg zur Lodge führt 3 km dem schwarzen Stand des Corcovado Nationalparks entlang und lässt uns ziemlich schwitzen. Unsere Zelte liegen leider nicht in der Nähe der Lobby, sondern ca. 60 Höhemeter darüber im Dschungel. Der steile Weg mit über 170 eingebauten Holztreppenstufen, bringt unseren Puls bei 30 Grad und sehr hoher Luftfeuchtigkeit in den orangen Bereich. Zum Glück werden unsere Koffer vom Personal hinauf geschleppt. Ein komfortables Zelt 3.5x5 m mit angrenzender Freiluftdusche und – Klo sowie eine Bambusterrasse mit Blick auf Dschungel und den darunter liegenden Pazifik, ergeben ein einzigartiges Tarzanfeeling. Selbstverständlich gibt es kein Strom; Teelichterkerzen, feuchte Zundhölzer und die Blitze des heftigen Gewitters, sind die einzigen Energiequellen, die uns zur Verfügung stehen. Duschen im Gewitterregen mit einem Kokosnussduschkopf ist echt geil.

Freitag 26. Feb 2010       

Carate (La Leona Eco lodge Tent Camp)

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Trotz Trockenzeit in Costa Rica verziehen sich die Gewitterwolken nicht. Spaziergänge am kilometerlangen Strand und auf einem Dschungelpfad, sind die einzigen Aktivitäten, die wir heute entwickeln. Aktiver war vermutlich ein Nasenbär, der unser Zelt „aufbrach“, die Reisverschlüsse einer Tasche öffnete um die Chips und Früchtcaramels zu klauen um sie auf der Terrasse zu verspeisen. Siesta in der Hängematte, den Regen beobachten und den ganzen Tag spüren, wie langsam alles feucht und feuchter wird – erinnert mich an frühere Zeltferien, nur die Preise waren da um einiges günstiger. Zwischendurch aber auch wieder Highlights, wenn Aras krächzend das Camp überfliegen oder die Totenkopf- oder Klammeräffchen in den nassen Bäumen herumturnen. Die Pfade werden immer sumpfiger, unsere Schuhe entsprechend immer schwerer. Nach dem Nachtessen, der letzte schweisstreibende Aufstieg durch den stockfinsteren und nassen Dschungel zu unseren Zelten. Um morgen nicht so viel Gewicht nach unten zu schleppen, verkleinern wir unser Cola und Rum Vorräte in unserer feuchten Unterkunft.

Samstag 27. Feb 2010       

Carate – Cabo Matapalo

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Dass für uns die Tage in Costa Rica früh beginnen, sind wir gewohnt, aber heute muss es noch früher sein, weil der KofferHorseShuttle bereits um 7 Uhr das Camp verlässt. Also müssen vorher die Koffer gepackt und wir mit Frühstück verpflegt sein. Der Regen prasselte die ganze Nacht hartnäckig auf das Zeltdach, lässt aber nach, als wir Richtung Carate losmarschieren. Die Rückfahrt Richtung Puerto Jimémez, verläuft diesmal auf der nassen Naturstrasse staubfrei. Ein kurzer Abstecher nach Cabo Matapalo ist eigentlich nicht geplant, wir haben aber genügend Zeit. Ungeplant ist auch, dass wir hier ein Haus mit zwei Schlafzimmern und einer grossen Terrasse ansehen und sogleich für ein oder zwei Tage mieten, da es hier sicher angenehmer als in Puerto Jimenéz ist. In der Zwischenzeit scheint auch wieder die Sonne und wir nutzen den Nachmittag mit Wäsche waschen und alles Feuchte trocknen zu lassen. Unverkennbare Zeichen, dass wir hier noch ziemlich in der Wildnis leben, sind das von Weitem hörbare Geschrei der Brüllaffen und die zahlreichen Aras, welche hier herumfliegen, wie bei uns zu Hause die Spatzen oder Tauben. Das einzige Restaurant in der Umgebung ist am Samstagabend geschlossen und uns bleibt nichts anderes übrig, als unter Vollmondbeleuchtung in’s 18 km entfernte Puerto Jiménez zu holpern – Flussdurchquerungen bei Nacht sind auch für uns ein Novum.

Sonntag 28. Feb 2010       

Cabo Matapalo

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Wir beschliessen einen Tag länger hier in Matapolo zu bleiben. Bereits um 8 Uhr sitzen wir unter den schattigen Palmen am Pazifikstrand und ich kann mich sogar in ein WiFi der angrenzenden Lodge einloggen. Die Geschwindigkeit ist aber so mies, dass es nicht möglich ist unsere Fotos upzuloaden. Also fahren wir nach dem Mittag nach Puerto Jiménez und finden auch ein Fischbeizli am Meer, mit freiem und erstaunlich schnellem Internetzugang. Weil alles so passt, lassen wir uns nach 15 Uhr frische Fischgerichte servieren. Hier in Costa Rica ist warme Küche fast den ganzen Tag erhältlich. Noch vor der Dämmerung Rückfahrt zu unserem gemütlichen Strandhaus – an die Holperpiste und die Flussdurchquerungen haben wir uns nun gewöhnt.

Montag 1. März 2010       

Cabo Matapalo - Golfito

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Heute verlassen wir die Halbinsel Penisula de Osa und fahren gemütlich nach Golfito, die alte Bananenhafenstadt, welche in den 80iger Jahren nach der dem Schädlingsbefall in den riesigen Bananenmonokulturen des Südens, ihre Daseinsberechtigung verlor. Nachdem sich die United Fruit Company aus dieser Region zurückzog, half die Regierung der Stadt, mit einer grossen Duty Free Shopping Zone in den alten Hafengebäuden, die aber nur für die einheimische Bevölkerung offen steht. So unattraktiv, wie in den Reiseführern beschrieben, finden wir dieses Städtchen aber nicht. Die vielen farbigen Häuser, die meist auf Pfählen gebaut sind, erinnern uns an Karibik oder US Südstaaten Siedlungen. Im Chalet Suizo Tropical erfahren wir von Bea, einer ausgewanderten Zürcherin, dass wir uns im Las Gaviatas Hotel einquartieren sollen und bei ihr zum Nachtessen erscheinen müssen, was wir beides befolgen. Da Hotel liegt direkt an der Bucht von Golfito und sie serviert uns fangfrische Süsswassergarnelen auf Salat, frischen Fisch auf Nudeln und ein zartes Rindsfilet unter Steinpilzen. Für morgen organisiert sie für uns eine Bootstour in den Gewässern von Golfito.

Dienstag 2. März 2010       

Golfito

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Pünktlich um 8 Uhr holt uns Froylan bei wunderbaren Wetter mit seinem Boot und dem alten Aussenbordmotor am Hotelpier ab, um uns den Golfo Dulce zu zeigen. In den nächsten 4 Stunden sehen wir begeistert Wasser, Sonne, Strände, Buchten und unzählige Dschungehügel, aufgelockert durch einige Wasservögel und Delphine. Leicht sonnengerötet kühlen wir uns nach dem Mittag mit Imperial in viel Eis auf der Hotelterrasse ab. Am Nachmittag ist Siesta, Internetarbeit, einkaufen und erkunden der Golfitoregion angesagt, bis uns um 17 Uhr ein richtiges Tropengewitter wieder in unser Hotel spült und uns die Frage „wo wollen wir heute essen“ abnimmt, also im Hotel.

Mittwoch 3. März 2010       

Golfito – PavonesZancudo - Golfito

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Unser letzter Tag am Pazifik verbringen wir im südlichsten Teil von Costa Rica, nahe an der Grenze zu Panama, auf der schmalen Landzunge. Die Strasse ist ab der Brücke über den Rio Coto Colorado mühsam zu befahren, für die 30 km nach Pavones und Nicaragua (Dorf, nicht das Land) benötigen wir fast 2 Stunden. Der Strand ist steinig, aber bei Surfern und Kitern sehr beliebt. Noch abenteuerlicher ist die Verbindungsstrasse nach Zancudo, auf der schlammige Wasserdurchquerungen und nicht vertrauenserweckende, verlotterte Holzbrücken passiert werden müssen. Aber auch die Strände von Zancudo können uns nicht wirklich begeistern. Am späten Nachmittag kehren wir ins gewittrige Golfito zurück.

Donnerstag 4. März 2010       

Golfito – Playa Estorillos

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Schlechte News von der Wetterfront: starker Regen und eine Kaltfront mit noch mehr Regen an der Karibikküste sind angesagt. Dadurch sind die Zufahrtswege nach Cahuita wegen Hochwasser nicht garantiert. Also müssen wir unsere Planung umstellen. Statt über die Berge Richtung Karibik, fahren wir wieder nordwärts an der Pazifikküste entlang, mit Ziel Nicoya Halbinsel. An der Playa Estorillos schalten wir eine Übernachtung, im uns bekannten Hotel Walt Paraiso, ein.

Freitag 5. März 2010       

Playa Estorillos – Mal Pais

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Heute geht es weiter nordwärts bis zur Hafenstadt Puntarenas, wo wir um 11 Uhr mit der Fähre auf die Halbinsel Nicoya bringen lassen. Hier ist die Trockenzeit sichtbar und mit ca. 35 Grad auch deutlich spürbar. Auf den ausgetrockneten Strassen ohne Asphaltbelag, erzeugt jedes Fahrzeug unglaubliche Staubwolken. Unser Nachtlager finden wir in der ruhig gelegenen Star Mountain Lodge in Mal Pais, welche einige Kilometer im Dschugel und über der Küste liegt. Im 30 Grad warmen Pool, ist eine Abkühlung unmöglich. Unser Apéro wird durch den Besuch einer Affenfamilie unterbrochen. Pizza aus dem Holzofen und kühles Bier ist unser heutiges Nachtessen. Ein Schlummertrunk unter extrem klarem Sternenhimmel beendet den bisher heissesten Tag.

Samstag 6. März 2010       

Mal Pais – Montezuma – Mal Pais

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Eigentlich gut geschlafen, aber bereits um halb vier müssen zwei Brüllafenchefs ihr Machtgehabe in die Nachtruhe hinaus posaunen. So gegen fünf Uhr wiederholt sich das eindrückliche Spektakel und um halb sechs sind wir auf den Beinen und beobachten eine Kapuzieneraffensippe beim Morgenturnen. Nach einem gemütlichen Frühstück machen wir einen Abstecher nach Montezuma und kehren nach dem Mittag zum Nichtstun in unsere gemütliche Lodge zurück. Da wir die einzigen Gäste sind, fühlen wir uns wie zu Hause. Das Nachtessen in einem Strandbeizli wird vom berühmten Sonnenuntergang von Mal Pais begleitet.

Sonntag 7  . März 2010       

Mal Pais - Samara

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70 km kräftig durchgeschüttelt auf den staubigen, heissen Strässchen der Küste entlang nach Samara. Dazu starke Steigungen und Gefälle, Flussdurchquerungen und natürlich meist fehlende Wegweiser. Dafür werden wir mit traumhaften, meist menschenleer Stränden, wie Playa Coyote und Playa Pueblo Nuevo verwöhnt. Immer herrschen noch Temperaturen Weit über 30 Grad. Am Nachmittag beziehen wir unsere grosszügigen Zimmer im komfortablen Hideway Hotel vor Samara.

 

Montag 8  . März 2010       

Samara (Pazifik) – Playa Cocles (Karibik)

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Heute versuchen wir etwas zu erreichen, was nicht an vielen Orten auf der Welt möglich ist und nur wenige Leute einmal erleben dürfen: am Morgen die Füsse im Pazifik zu schwenken und am gleichen Tag das Gleiche im Atlantik, genauer in der Karibischen See, zu tun. Um halb 6 Uhr in der Dämmerung fahren wir los, um via Nicoya, San José, an die karibische Küste nach Puerto Viejo zu gelangen. Wie befürchtet, gelingt uns die Navigation durch San José nicht wie gewünscht. Zudem werden wir durch die Polizei aufgehalten und nach einigen Kommunikationsproblemen erfahren wir, dass unsere Autos mit Kennzeichen 1 am Ende, am Montag nicht durch San José fahren dürfen > das weiss ja jeder oder haben wir bei der Fahrzeugübernahme nicht aufgepasst? Sowohl beim Anstieg auf das Hochplateau von San Jose, wie auch beim Abstieg durch den Carillo Braulio Nationalpark müssen wir uns durch Nebelbänke, wie im November im Schweizer Seeland, kämpfen. Dass die Wetterprognosen auch in Costa Rica teilweise erlogen sind, erfahren wir auf der Küstenstrasse Richtung Puerto Limon; starke Bewölkung und teilweise Niederschläge begleiten uns. Nach fast 10 Stunden haben wir die ca. 450 km quer durch Costa Rica geschafft. Belohnt werden wir durch eine sehr spezielle Unterkunft südlich von Puerto Viejo im La Costa de Papito, wo die Bauweise an die Behausungen der Flintstones erinnert.

Dienstag 9  . März 2010       

Playa Cocles – Manzanillo - Playa Cocles

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Nichts tun oder höchstens das Nötigste, ausruhen, hängen lassen und die gemütlichen Bungalows geniessen ist die Devise für heute. Am späten Nachmittag machen wir einen Abstecher nach Manzanillo, wo wir auch zum Nachtessen bleiben. Ein gemütliches Dorf, wo die Strasse aufhört und man nur zu Fuss oder zu Wasser über Grenze nach Panama gelangen kann. Die  Polizeiaktion, die wir gestern gesehen haben lassen uns ahnen, dass hier vermutlich Drogen von Kolumbien via Panama nach Costa Rica gelangen.

Mittwoch 10  . März 2010       

Playa CoclesSixaola - Playa Cocles

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Über einen Fahrweg, den ich auf Google Earth gefunden habe, versuchen wir quer durch den Dschungel auf die Strasse nach Sixaloa zu gelangen. Der Weg ist mit 4x4 erstaunlich gut befahrbar und zeigt uns auf, wie erstaunlich weit dschungeleinwärts  die einheimische Bevölkerung wohnt. Tatsächlich gelangen wir auf die Strasse nach Sixaola, welches nach ca. 20 km erreicht wird. Es ist ein Grenzort zu Panama; der Grenzübergang besteht aus einer schmalen Brücke, welche von den schweren Trucks im Einzelverfahren überquert werden darf. Die Rückfahrt über Bribri führt durch kilometerweite Bananenplantagen. Wir laden uns selbst ein, eine Del Monte Bananenpflück, -wasch und –verpackungfabrik zu besichtigen. Die harte Knochenarbeit treibt uns nur beim Zusehen den Schweiss aus den Poren. Gegen Abend fahren wir zur Tierbeobachtung nochmals ein Stück in „unseren“ Dschungelfahrweg hinein. Ausser ein paar Vogelarten ist aber nichts zu sehen und zu hören. Auf dem Rückweg dann ein Adrenalinschub: Etwa 20 m vor uns quert eine dunkle Grosskatze, ca. 80 - 100 cm lang, den Weg. Sie ist leider nur 1 bis 2 Sekunden zu sehen und viel zu schnell um sie mit der Kamera festzuhalten. Wir sind uns nicht im Klaren, was genau es gewesen is; gemäss Reiseführer könnte es ein Puma oder ein Jaguarundi gewesen sein. So oder so, sicher etwas, was man als Tourist nicht täglich zu sehen bekommt. Ein Abendessen in einem italienischen Restaurant und anschliessend ein kühler Cahuita Rum (oder auch mehrere), runden den heissen Tag ab.

Donnerstag 11 . März 2010

Playa Cocles

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Die Grosskatze von gestern wurde im Internet als Jaguarundi identifiziert; Pumas sind in Cosa Rice leider ausgestorben. Heute steht nicht viel auf unserem Programm. Ein zweiter Fahrweg durch den Dschungel abfahren, damit die Geländegänge des Nissan Pickups noch ein wenig gebraucht werden, anschliessend ist Baden an der wunderschönen Playa Punta Uva angesagt, danach ein kühles Imperial und Faulenzen auf der Bungalowterrasse, mit dem Hintergedanken, noch so viel Sonne und Wärme wie möglich einzuziehen, bevor es in die kalte Schweiz zurückgeht. 

Freitag 12 . März 2010       

Playa Cocles - Shiroles - Playa Cocles

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Letzer eigentlicher Ferientag! Wir fahren in das Hinterland bei Bribri nach Shiroles. Natürlich ist die Strasse nicht asphaltiert und führt grösstenteils am Rio Teliré entlang. Das hier so gut wie keine Touris herkommen ist an den erstaunten, teils sogar misstrauischen Blicken der Einheimischen anzumerken. Wovon die Leute in diesem Tal leben ist uns absolut nicht klar; neben einigen Bananenstauden können wir nichts Landwirtschaftliches oder sonst irgendetwas entdecken, mit dem ein Einkommen erwirtschaftet werden könnte. In Shiroles endet die Strasse, die Hitze steigt weit über 30 Grad an, man kommt sich vor, wie am Ende der Welt. Aber wie überall in Costa Rica sind auch in diesem abgelegenen Dorf vier Dinge anzutreffen: eine regelmässige Busverbindung, mindestens ein kleiner Einkaufsladen mit AlkaSeltzer, CocaCola und Aspirin Werbung, eine staatliche Schule in blauer Farbe mit Schülern in blauen Einheitsbekleidung und ein Fussballplatz, welcher zum Wochenende mit einem antiken, kleinen Rasenmäher auf das bevorstehende Spiel vorbereitet wird. Auf dem Rückweg betätigen wir uns noch als TicoTaxi und lassen Vater mit Sohn hinten auf unserem Picup nach Bribri mitfahren. Am Nachmittag geniessen wir nochmals ein Bad im warmen Karibikwasser an der Playa Punta Uva und lassen uns am Abend in unserer Unterkunft nochmals kulinarisch verwöhnen.

Samstag 13 . März 2010       

Playa Cocles - San José

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Letztes Frühstück im feuchten, warmen Karibik Klima. Unmittelbar nach Puerto Viejo kommen wir doch noch in den Genuss, ein Faultier zu bestaunen, welches sich wohl an der staubigen Strasse nicht den idealen Platz zum Faulenzen ausgesucht hat. Danach gemütliche Fahrt nach San José, wieder etwas Verfahren in San José, Abgabe der Mietwagen und Kofferpacken im Holliday Inn Express Airport, American Food im danebenliegenden Dennys.

Sonntag 14 . März 2010       

San José - Zürich

Kurz nach 5 Uhr treffen wir am Flughafen ein. Unbeschreiblich welche Menschenmassen sich hier um diese Zeit bereits aufhalten und teilweise Warteschlangen bis ausserhalb des Gebäudes bilden. Nachdem an einem speziellen Schalter zuerst die Flughafengebühr cash in Dollar bezahlt werden muss, geht es erstaunlich flott voran und unser Flug startet pünktlich kurz nach 7 Uhr. Auch bei unserem Zwischenstopp in Atlanta, wickeln sich die Einreiseformalitäten in Rekordzeit ab und auch der Flug nach Zürich startet pünktlich, so dass wir am Montagmorgen, einige Minuten nach 7 Uhr in Kloten landen.

 

Résumé

Auch die dritte Costa Rica Reise konnte uns begeistern und hat viele positive Eindrücke hinterlassen. Noch immer ist es möglich, eine unglaublich exotisch und vielfältige Pflanzen- und Tierwelt zu erleben und gastfreundlichen und aufgestellten Ticos zu begegnen. Besonders die zahlreichen Beobachtungen der verschiedenen Affenarten waren beeindruckend. Der Süden mit der Halbinsel Osa und der Region um Golfito ist bisher vom grossen Touristenstrom verschont geblieben und dadurch auch preislich günstiger. Weitere Höhepunkte waren die beiden Bootstouren in Sierpe und Golfito, die Fahrt auf den staubigen Nebensträsschen von Mal Pais nach Samara und auf der Karibkseite, der Abstecher nach Shiroles, wo Touristen eine Ausnahme sind. Negativ sind die Bauruinen entlang der Pazifikküste zu erwähnen, welche durch US Spekulanten und die unerwartete Finanzkrise entstanden sind. Nach wie vor können wir Costa Rica als ideales, tropisches, interessantes und beeindruckendes Reiseland für Individualtouristen empfehlen.