Frankreichreise – Wein-Wasser-Wein-Wasser – Wein-Oliven und Wasser, 2022
Eine kleine Tour de France, zwischen Weingegenden und Mineralwasser Hotspots.
Reise 26.08. -03.10.2020
Route Teil 1 von 3
Freitag 26.08.2022
Wir fahren über Biel, Pruntrut durch den Jura Richtung Elsass, Frankreich. Diese Route ist zwar mehr als eine Stunde länger als über die Autobahn via Basel, aber ruhiger und entspannter.
Für unsere Reise haben wir, wie fast immer, kein Campingplätze reserviert, damit wir uns auf unserer Reise nicht an Daten halten müssen, sondern spontan entscheiden können, wann und wohin es weiter geht. Natürlich haben wir eine grobe Route geplant, aber die können wir nach Wunsch und Wetter anpassen.
Nach dem Einkauf im nahegelegenen Super U, ist der Camping Municipal de Molsheim im Elsass heute unser Ziel.
Aber… Super ist auch der Start unserer Reise: Der Campingplatz, ist wegen eines Oldtimer-Treffens in Molsheim total ausgebucht! Die freundliche Mitarbeiterin an der Rezeption greift sofort zum Telefon und nach einer halben Minute empfiehlt sie uns, auf den ca. 15 km entfernten Campingplatz in Wasselone auszuweichen, sie hätte eben angefragt und es hat noch Platz – super Service!
Camping de Wasselone ***. Der Campingplatz liegt westlich des Dorfes, welches zu Fuss in ca. 20 Min erreichbar ist.
Sonntag 28.08.2022
Nach zweitägigem Aufenthalt in der Weingegend Elsass, folgt nun die Fahrt in süd-östlicher Richtung, davon einen Grossteil auf Nebenstrassen mit kaum Verkehr, in die Mineralwasser- Kur- und Bade-Stadt Vittel.
Wir checken auf dem Campingplatz Vittel *** ein. Er liegt in einem ruhigen Quartier der Stadt. Der Thermalpark und das Zentrum sind mit dem Velo in 5 Minuten erreichbar.
Schon den alten Römern waren diese Quellen bekannt. Der Nahrungsmittelmulti Nestlé füllt hier täglich mehrere Millionen Flaschen ab, der Grundwasserspiegel ist demzufolge in den letzten Jahren deutlich gesunken. Seit 2021 darf nur noch die Hälfte d.h 500’000 Kubikmeter Wasser pro Jahr entnommen werden.
Die Blütezeit der Bade- und Kurstadt scheint vorbei zu sein, viele Gebäude machen einen ungepflegten Eindruck, die Einwohnerzahl hat in den letzten Jahren kontinuierlich abgenommen. Der Thermalpark und die angrenzenden Gebäude sind aber gut gepflegt und laden zu einem längeren Spaziergang ein.
Dienstag 30.08.2022
Wir verlassen die Mineralwassergegend und fahren westwärts, fast wie immer ohne Autobahn, Richtung der Stadt Troyes im Département Aube.
Unser Ziel ist der Camping Lac d’Orient ****. Der Lac d’Orient ist einer von drei künstlichen Seen im Naturpark Forèt d’Orient.
Zitat Wikipedia: Herzstück des Naturparks sind drei künstlich angelegte Seen, die als Rückhaltebecken für Seine und Aube dienen, bei starker Wasserführung eine Überschwemmung von Paris verhindern und bei geringer Wasserführung einen Ausgleich zur Aufrechterhaltung der Schifffahrt bilden sollen. Sie sind mit Zu- und Ablaufkanälen mit dem jeweiligen Fluss verbunden.
Der Camingplatz liegt nicht unmittelbar bei einem Dorf, dafür sind gute Velowege vorhanden.
Donnerstag 01.09.2022
Bei weiterhin warmem Sommerwetter fahren wir Richtung Loire-Tal nach Briaire.
Wir bleiben 2 Tage auf dem Camping Le Martinet ***. Ruhig gelegener Platz westlich des Städtchens an der Loire. Ideal, um mit dem Velo die Gegend zu erkunden.
Speziell hier ist der Pont Canal de Briare, eine Brücke mit dem Canal latéral à la Loir, der den Fluss Loire und den nicht mehr genutzten Kanalabschnitt der Loire, mit einer Länge von 663 m überquert.
Route Teil 2 von 3
Samstag 03.09.2022
Nun ist wieder eine Mineralwassergegend angesagt. Nicht nur Wasser in Flaschen, sondern auch Wasser von oben. In der Nacht hat uns eine Regenfront erreicht, alles etwas grau beim Aufstehen. Also südwärts nach Vichy. Kurz vor dem Ziel machen die grauen Regenwolken einem meist blauem Himmel Platz.
Der Camping Cross St Martin *** befindet sich ca. 2.5 km südöstlich von Vichy. Die Stadt kann aber auf einem schönen Veloweg entlang des Flusses Allier in 10 Minuten erreicht werden.
Am Fluss befinden sich zahlreiche Restaurants und Bars, ein ziemlich lebhafter Betrieb am Wochenende bei sonnigem Wetter. Ebenfalls entlang des Allier liegen mehrere Parks: Parc de Bourins, Parc Kennedy, Parc de Célestins, Napoleon III Parc, Parc des Sources und Parc de Vichy. Auch hier haben die alten Römer bereits die Thermalquellen entdeckt. Der Kur- und Badebetrieb ist noch heute in Betrieb. Vichy war während des zweiten Weltkrieges Sitz des französischen Vichy-Regimes, von hier aus wurden die von den Deutschen nicht besetzten Landesteile Südfrankreichs verwaltet.
Plan war die Weiterreise an den Lac de Vassivière im Naturpark Millevaches en Limousin. Aber der Drang ans Meer im Süden ist grösser. Also Planänderung, südwärts in zwei Etappen ins Languedoc.
Montag 05.09.2023
Bei sonnigem Wetter auf Nebenstrassen östlich an Clermont-Ferrand vorbei, dann südwärts auf die mautfreie Autobahn A75 bis Millau.
Die Auswahl an Campingplätzen in Millau ist relativ gross. Weil wir vor ein paar Jahren auf dem Camping Millau Plage *** am Saisonschluss doch noch ein Wochenende bei regnerischem Wetter bleiben konnten und sogar noch frisches Brot organisiert wurde, wählen wir aus Dank dafür, wieder diesen Campingplatz, direkt am Fluss Tarn gelegen.
Dienstag 06.09.2023
Auf der A75 südlich weiter Richtung Meer, via Béziers, Narbonne, Leucate nach Saint-Cyprien.
Hier hat es nun beides: türkisblaues Wasser im Meer und guten Wein aus den Gegenden Regionen Fitou und Corbières.
Wir checken für einige Tage auf dem Campingplatz Cala-Gogo **** ein. Die Lage ist gut, ruhig, direkt am weitläufigen Strand gelegen, etwas abseits des Zentrums, aber mit guten Velowegen dorthin oder nach Argelès-sur-Mer. Wir waren schon zweimal auf diesem Platz, das letzte mal vor 5 Jahren. Es wäre an der Zeit, hier einige Renovationen z.B in den Sanitärgebäuden, durchzuführen, um die 4 Sterne zu behalten. Das Einzige was sich in 5 Jahren geändert hat, sind vermehrt Bungalows und Mobilheime zum Mieten, welche an Stelle von Standplätzen hingestellt wurden.
Fünf Velominuten weg, befindet sich der sehenswerte Park Le Jardin des Plantes Des Capellans mit vielen speziellen Bäumen, Pflanzen und einige Kunstobjekte aus Stein und Holz.
Montag 12.09.2022
Wir wollen etwas Abwechslung und entschliessen uns 16 km nördlich nach Canet-en-Roussilon zu fahren. Vielleicht bekommen wir einen Platz auf dem bekannten und meist ausgebuchten Yelloh village Camping Le Brasilia ****…
… und tatsächlich, obwohl wir nicht reserviert haben, werden wir freundlich empfangen und nach einem professionellen ChekIn werden wir 10 Minuten später auf unseren Stellplatz gelotst.
Ein sehr schöner Campingplatz, sehr sauber, mit Super-Sanitärgebäuden, komfortablen Stellplätzen, freundlichem Personal, guten Einkaufsmöglichkeiten, Restaurant und sehr schöner Pool-Anlage. Besonders schön sind die Mietobjekte, die sich in verschiedenen Themenbereichen befinden; also nicht ein „Container-Dorf“, wie man es oft auf Campingplätzen antrifft.
Warum es nach unseren Kriterien nicht für 5 Sterne gereicht hat, ist die Lage: der Strand ist nicht so breit und weitläufig wie in anderen Stränden des Languedoc und um ins Ortszentrum zu gelangen, muss das ganze Hafengebiet umlaufen oder umfahren werden (ca. 2 km). In der Hochsaison soll eine kleine Fähre über den Hafen diese Strecke merklich verkürzen.
der Ort Canet-en-Roussillon entspricht nicht unbedingt unseren Vorstellungen von einem gemütlichen Städtchen am Meer. Fast nur eckige und z.t. hohe Wohnklötze. Schön ist aber die Promenade am Strand und Meer entlang, mit breiten Fussgänger- und Velowegen und vielen Restaurants. Auch die flache Umgebug ist mit dem Velo gut zu erkunden.
Am Mittwoch werden wir nach der Rückkehr unserer Velotour auf unserem Stellplatz überrascht: ein Fussballvereinskollege hat sich vor zwei Tagen nach unserem Standort erkundigt, und grüsst uns nun über die Hecke auf dem Nachbarsplatz. Er ist mit seinem neuen Wohnmobil zusammen mit der vierbeinigen Lola angereist. Eine Einladung zu Nachtessen am Folgetag nehmen wir gerne an: wir lassen uns Kalbskotelett vom Grill mit frischem Ratatouille schmecken.
Samstag 17.09.2022
Nach fünf Tagen ist ein neuer Standort gefragt. Wir fahren ca. 100 km nördlich nach Portiragnes Plage, am Meer zwischen den den Städten Sérignan und Vias gelegen.
Starker Wind auf der Fahrt; dann treten plötzlich laute Klopfgeräusche auf, die nicht zu lokalisieren sind bum…bum..bum. Ein Blick unter das Wohnmobil bringt keine Erkenntnis. in unbestimmten Abständen und ja nach Geschwindigkeit und Windstärke weiterhin bum..bum..bum..bumbum.
Wir leisten uns auf dem Camping Les Sablons **** einen Stellplatz mit privater Sanitäranlage. Das CheckIn verläuft etwas lang und mühsam, weil der von uns gewählte Stellplatz innerhalb 10 Minuten zweimal vergeben wurde.
Jetzt will ich zuerst wissen, warum die Klopfgeräusche beim Fahren entstehen. Zweimal um das Wohnmobil laufen und suchen – kein Resultat – mühsam unter dem Wohnmobil durchrobben – kein Resultat – eine Leiter vom Campingplatz organisieren (nach viermal nachfragen) und aufs Dach klettern: voilà: ein Abdeck-Profilgummi auf dem Dach hat sich auf einer Länge von 3 m aus dem Alukanal gelöst. Durch den Fahrtwind und den starken Wind in der Gegend schlägt es wie eine Peitsche auf das Kunststoffdach. Schnellreparatur mit Klebeband: Profilgummi auf dem Dach angeklebt, hoffe es hält bis wir zu Hause sind.
Der Campingplatz ist zu 90% voll, andere Campingplätze in der Umgebung und die meisten Ferienwohnungen im Ort sind bereits geschlossen. Einkaufsmöglichkeiten auf dem Platz und im Ort sind noch offen.
mit dem Velo können Touren entlang des Canal du Midi oder Grande Maïre nach Portiragnes oder Richtung Vias Plage unternommen werden.
Von hier aus war eigentlich unsere Heimreise geplant. Unsere Tochter und ihre Familie hat uns mitgeteilt, dass sie ab Montag mit ihrem Wohnmobil eine Woche auf einem Campingplatz in Saintes.Maries-de-la-Mer in der Camargue sein werden. Also reservieren wir dort online auch einen Platz ab Montag und verlängern unsere Reise.
Wir wollen aber nicht bis Montag in Portiragnes bleiben, deshalb suchen wir für die Zeit von Donnerstag bis Montag einen neuen Platz, der nicht weit weg von der Camargue liegen soll. Ich erinnere mich an einen Roman „wann kommt das tote Tier?“, der ein ehemaliger Arbeitskollege von mir als Erstlingswerk geschrieben hat und der in der Provence spielt. In Maussane-Les Apilles gibt es gemäss GoogleMaps auch ein Campingplatz – also das nächste Ziel ist klar.
Route Teil 3 von 3
Donnerstag 22.09.2023
Fahrt Richtung Nordwesten über Agde, Mèze, Montpellier nach Arles, danach noch 30 Minuten nach Mausanne-les-Alpilles.
Ein gemütliches Dorf mit einem Zentrum bei der Kirche, mit Gastronomie, sowie Einkaufsmöglicheiten, besonders auch lokale Produkte, wie Oliven, Olivenöl oder Honig; alles ist fussläufig vom Camping Les Romarins *** in 5 Minuten erreichbar.
Ruhig gelegen, besonders unser Stellplatz, direkt an der Friedhofsmauer.
Eine wunderschöne Umgebung lädt zum Velofahren Richtung Les Baux-de-Provence oder Mouriès ein. Zwar keine speziellen Velowege, aber kleinere Nebenstrassen ohne viel Verkehr. Es gibt kaum eine Stelle wo man nicht auf Oliven und/oder die Kalksteinfelsen der Alpillen sehen kann.
Montag 26.09.2022
Ein gut einstündige Fahrt in die Camargue nach Saintes-Maries-de-la-Mer, wo wir kurz vor Mittag auf dem Camping Paradis la Brise *** ankommen. Die reservieren und zugewiesenen Plätze entsprechen nicht ganz unseren Vorstellungen. Wir können aber problemlos auf zwei andere Plätze wechseln, die wir aussuchen können. Eine Reservation wäre nicht nötig gewesen, der Platz ist nur zu ca. 60-70% belegt. Am Nachmittag trifft auch die Familie unserer Tochter ein.
Das Zentrum von Saintes-Maries-de-la-Mer erreicht man in 10 Minuten zu Fuss oder in 3 Minuten mit dem Velo.
Das Wetter ist immer noch sonnig, aber der kühle Mistral ist doch spürbar und am Morgen und abends ziehen wir sonnigen Plätze vor.
Sonntag 02.10.2022
Unsere Reise geht dem Ende entgegen. Wir fahren nordwärts westlich an Arles und Avignon vorbei, dann der Rhone entlang bis nach Tain l’Hermitage.
Übernachtung auf dem Camping Municipal Les Lucs ***. Dieser Camping wurde in den letzten Jahren immer beliebter im Rhonetal für Nord-Süd oder Süd-Nord Reisende. Eine Reservation ist empfehlenswert. Direkt an der Rhone gelegen, Autobahnanschluss 5 km, Einkaufsmöglichkeiten über die Strasse. Fuss- und Veloweg an der Rhone entlang ins Zentrum und nach Tournon sur Rhone.
Montag 03.10.2022
Heimfahrt via Les Abrets en Dauphiné, danach auf die Autobahn Richtung Genf und nach Hause.
39 Reisetage, ca. 2’600 km
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